Zero Waste – Ein Blick in den Badezimmerschrank

Keine Verschwendung – So in etwa kann man Zero Waste übersetzen. Es geht dabei darum, den Plastikmüll zu reduzieren, alles zu verwerten bzw. weiterzuverwenden und Verpackungen zu verbannen. Denn: Schau dich mal um. Dort, wo du das hier gerade ließt, sind wahrscheinlich unendlich viele Dinge unnötig (in Plastik) verpackt. Hier die Plastiktüte anstatt des Jutebeutels, da die Gurke in Plastikfolie und im nächsten Raum das Körperpeeling im Tiegel. Natürlich gibt es auch bei diesem Thema strenge und entspanntere Sichtweisen. Ich persönlich sehe alles als Waste an, was nicht komposiert werden kann bzw. nicht ohne weiteres biologisch abbaubar ist. Für andere Definitionen habe ich euch unten mal ein paar meiner Lieblingsblogs verlinkt.

Mir geht es heute darum eine Aufmerksamkeit für dieses Thema zu generieren und euch zu zeigen, wie einfach man die ersten 40% an (Plastik-) Müll vermeiden kann. Deshalb blicken wir in meinen Badezimmerschrank.

Zero Waste_vorher nachher

Oben seht ihr alle Produkte, die ich nicht mehr benötige – unten daher die reduzierte und müllärmere Version meines Schrankinhalts.

Ich würde mich schon als Mädchen-Mädchen bezeichnen: Ich liebe Pflegeprodukte, Make-up und probiere gerne neue Produkte aus. Leider sind die herkömmlichen bzw. in der Drogerie erhältlichen Produkte zu 99% nicht Zero Waste. Mein Badezimmerschrank ist deswegen ein Plastik-Paradies gespickt mit Wegwerfartikeln wie Tampons, Wattepads und Slipeinlagen.

Zero Waste_vorher

Diesen unnötigen Müll möchte ich langfristig reduzieren. Bei meinem Umstellungsprozess bin ich folgendermaßen vorgegangen.

(Ich möchte an dieser Stelle dazu sagen, dass ich die Produkte, die ich schon zu Hause habe noch aufbrauche. Alles wegzuwerfen und zu ersetzen wäre gar nicht im Sinne von Zero Waste.)

1. Welche Produkte brauche ich wirklich?

Ganz klar, hier kommt der Minimalismus-Gedanke wieder durch. Die Augencreme und eine Variante meiner Waschgels haben sich deshalb ganz schnell verabschiedet. Auch das Peeling konnte weg. Das benutze ich eh nur selten und dafür kann man super selber Alternativen herstellen (siehe Schritt 3). Eine Haarkur ist schön und gut aber nicht notwendig, ebenso ein Haaröl. Tages- und Nachtpflege? Eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor reicht mir aus. Die Nachtpflege wird einfach durch ein Allrounder-Produkt ersetzt (siehe Schritt 4).

2. Wofür gibt es Zero Waste Alternativen?

Für Shampoo, Duschgel, Peeling und Lotion bietet Lush wirklich super Alternativen in Bars bzw. Seifen an, die ohne Verpackung auskommen. Das Mizellenwasser und die Watteaus werden abgelöst vom Glov – ein Mikrofaserwaschlappen, der allein mit Wasser das Make-up entfernt. Gewaschen wird er einfach mit einem Stück Seife und warmen Wasser. Anstatt von Tampons verwende ich seit einiger Zeit die Me Luna Menstruationstasse, die ich euch hier schon kurz vorgestellt habe. Gerne schreibe ich dazu auch noch eine ausführliche Review.

3. Was kann ich selber herstellen?

Ganz klassisch: Peeling selber herstellen. Aber auch Haarkuren und Lippenbalsam lassen sich einfach herstellen. Genauso easy ist ein Badesalz mit Babyöl und Lavendel oder Rosenblüten gemixt. Schaut mal bei Pinterest vorbei, dort gibt Beauty DIYs en masse. Und als Geschenk machen sich solche DIYs auch immer gut. Das Rezept für selbstgerechtes Deo habe ich euch hier schon gezeigt. Lush hat aber auch ein paar Deopuder und -bars im Angebot. Momentan teste ich The Guvner, ein Deopuder mit Aktivkohle.

4. Welche Produkte kann ich durch einen Allrounder ersetzen?

Ihr erahnt es schon, oder? Hier kommt Kokosfett ins Spiel. Ich benutze Kokosfett mittlerweile als Haarmaske, Haaröl für die trockenen Spitzen, Nachtpflege oder nur als Augenpflege, manchmal zum Abschminken, als Lippenpflege und als Basis für Peelings und mein Deo; wenn ihr wollt auch als Rasiergel. Ich rasiere aber einfach immer meine mit Seife/Duschgel eingeschäumten Beine. Alleine durch diesen Allrounder konnte ich im Grunde acht verpackte Produkte ersetzen.

Zero Waste_nachher

Ich finde, man sieht auf Anhieb einen drastischen Unterschied. Ich brauche mittlerweile wesentlich weniger Produkte und kann extrem viel Müll vermeiden. Geld spare ich natürlich auch, da ich meine Allroundprodukte habe oder gelegentlich selber Peelings etc. herstelle und Wegwerfartikel nicht mehr nachkaufen muss. Daher fallen die Lush-Artikel auch nicht besonders ins Gewicht, auch wenn eine Shampoo-Bar beispielsweise bei 8,95 € liegt. Und laut Lush hält eine Bar aber ungefähr 80 Anwendungen also dreimal länger als eine Shampoo-Flasche. Neben Lush ist auch der Online-Shop monomeer eine super Adresse, um Zero Waste Produkte für den gesamten Haushalt zu bekommen.

Ich finde es wirklich erstaunlich, wie einfach ich so viel Müll im Bad vermeiden kann, auch wenn ich für einige Produkte noch keine Alternative gefunden habe. Natürlich weiß ich, dass dies erst ein Anfang ist und dass meine dekorative Kosmetik noch eine riesige Baustelle ist, aber trotzdem ist dies der Weg, die Umwelt Schritt für Schritt zu schützen. Zero Waste gilt natürlich auch in Bezug auf Lebensmittel, Shopping, Putzmittel und und und. Darum wird es dann ein anderes Mal gehen.

Schaut gerne mal bei diesen Blogs vorbei, wenn euch das Thema mehr interessiert:

Nadine

 

15 Gedanken zu “Zero Waste – Ein Blick in den Badezimmerschrank

    • Hi Namika,
      danke für den Tipp! Tatsächlich habe ich schon viel kontroverses gehört, wie schlecht manche Inhaltsstoffe tatsächlich sind und was dann eher „Panikmache“ ist. Ich bin in dem Feld halt kein Experte und dann fällt es mir manchmal schwer, die „richtige“ Quelle zu finden bzw. die, die auch erklärt, warum etwas schlecht ist und inwiefern. Also ob es der Umwelt schadet, der Haut etc.
      Falls du also noch mehr Tipps hast, gerne raus damit. 🙂
      LG Nadine

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      • Liebe Nadine,
        auf Anhieb fällt mir da gerade nur die Übersicht der Produkte mit Mikroplastik vom BUND ein: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/meere/meere_mikroplastik_einkaufsfuehrer.pdf
        Außerdem kann man bei den noch vorhandenen Plastikverpackungen auf jeden Fall ein Auge darauf haben, welche Recycling-Code-Nummer sie haben (3, 6 und 7 sollte man vermeiden, wenn ich es richtig im Kopf habe). (https://www.veganblatt.com/plastik-recycling-codes)
        Und auf der bereits erwähnten Seite (es gibt ja auch viele Apps fürs Handy) werden dann die Inhaltsstoffe selbst aufgeschlüsselt und erklärt warum und für wen sie evtl. nicht gut sind.
        Aber mit dem Plasik weißt du sicher selber längst Bescheid. Vielleicht ist es für jemanden unter den Lesern noch eine Anregung.
        Liebe Grüße!

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      • Mit Sicherheit ist das Thema noch den ein oder anderen Post wert! Auch in dieser Woche kommt noch ein Post zum Thema Kosmetik online ☺️ Eine App für Mikroplastik hab ich auch auf dem Handy. Da finde ich es so erstaunlich, wie wenig tatsächlich unbedenklich ist…
        Danke auf jeden Fall für deine Tipps! Ich werde mich auf den Seiten dann noch mal genauer umschauen. 👍🏼
        Liebe Grüße

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  1. hey 🙂
    Ja das Bad ist glaube ich bei vielen eine recht große Baustelle, was Plastik angeht. Den meisten ist das wahrscheinlich einfach auch gar nicht bewusst. Ich habe auch ein wenig gebraucht, um zu realisieren, was ich für einen Plastikkonsum habe.
    Es sind aber hier auch meist die kleinen Schritten, die einen wirklich weiter bringen, einfach weil sie leichter umzusetzen sind.
    Und ja, ich bin auch ein großer Fan von Kokosöl 😀
    Liebe Grüße, Finnja

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  2. Ich liebe Lush auch total! Hast du mal die Zahnpastataps probiert? Die kann ich auch empfehlen. Die gibt es auch in Glasdosen. Nicht von Lush, google das einfach mal. Bei Lush finde ich auch super, dass man vieles ausprobieren kann und nicht gleich eine große Packung kaufen muss. Da überlegt man genauer, was man braucht und will.

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    • Nein, bei Zahnpasta war ich bis jetzt etwas scheu, weil es mir dabei besonders wichtig ist, dass die Zähne gut sauber werden und lange gesund bleiben. Zähne sind für mich halt irgendwie ein heikles Thema, anders als zum Beispiel Haare…
      Das mag ich auch total gerne! Dadurch wird natürlich auch viel Müll eingespart. Wie oft habe ich schon Produkte gekauft, die für mich einfach nicht funktionieren. So kann man das Dilemma toll umgehen.

      Liebe Grüße, Nadine

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